Amphibien

NABU Odenwaldkreis sucht helfende Hände für Amphibienrettung 2022

 

Es gibt wohl kaum eine Naturschutzgruppe, die nicht dringend weitere Helfer*innen sucht, denn Amphibienschutz ist aufwändige Handarbeit. Um mitzuhelfen sind Vorkenntnisse nicht zwingend nötig. Die Saison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März. Es ist schön, wenn jemand an vielen Tagen mit anpacken kann, wer nur einmal oder zweimal Zeit hat, ist aber auch willkommen.

Schwerpunkte sind Breuberg-Höchst, Spreng-Rehbach, Böllstein-Kirchbrombach, Weitengesäß-Zell, Hiltersklingen-Weschnitz, Steinbach/Großer See und Fränkisch-Crumbach/Erlau.

Zunächst müssen Zäune aufgestellt werden. Stehen die Zäune, müssen diese
jeden Tag kontrolliert werden, am besten abends ab 21:00 Uhr und am frühen Morgen. Die Tiere werden in Eimern gesammelt und über die Straße gebracht .Es werden dabei auch Anzahl, Arten und Geschlechter notiert. Wie die Hilfe funktioniert, wie man die Tiere richtig anfasst und unterscheidet ist schnell gelernt.

Weitere Infos bei Petra Kaffenberger 0176-70436389

 


Die Wechselkröte ist "Lurch des Jahres 2022"

Fotos: 1+2 NZO Kaffenberger, 3+4 DGHT Trapp; 5 DGHT Kwet

Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat die Wechselkröte zum 'Lurch des Jahres 2022' gekürt. Weiterführende Infos gibt es hier.

 

Ihr beige-grün geflecktes Tarnmuster mit rötlichen Knubbeln und grünlichen Augen macht die Wechselkröte (Bufotes viridis) zum unverwechselbaren Sympathieträger unter den einheimischen Amphibien.
Tatsächlich hat die 6 bis 8 Zentimeter lange Wechselkröte Schutz bitter nötig, denn mit ihrer kontrastreich gefleckten Färbung zählt sie zu den attraktivsten, aufgrund drastischer Bestandsrückgänge aber auch zu den am stärksten bedrohten Amphibienarten Deutschlands. Ihr Name rührt vermutlich von der wechselhaften Fleckung oder der Fähigkeit her, die Grundfärbung je nach Untergrund abzudunkeln oder aufzuhellen. Vielleicht hat er aber auch mit dem wechselhaften Lebensraum der wärmeliebenden Art in Kiesgruben, Tagebauen und Steinbrüchen zu tun.
„In den vergangenen Jahren hat sich bei der Wechselkröte eine deutliche Verschlechterung der Bestandssituation gezeigt“, erklärt Arno Geiger, Sprecher der federführenden AG Feldherpetologie und Artenschutz der DGHT. Gegenüber der letzten Roten Liste Deutschlands, wo die Art 2009 noch in der Kategorie 3 (gefährdet und mäßig häufig) eingestuft war, ergibt sich in der aktuellen Liste 2020 bereits die Gefährdungsstufe 2 (stark gefährdet und selten). Auch in den regionalen Roten Listen aller 16 deutschen Bundesländer wird die Wechselkröte als gefährdet, stark gefährdet, vom Aussterben bedroht (1) oder gar als ausgestorben (0) geführt; dies gilt ebenso für Österreich (gefährdet) und die Schweiz (ausgestorben).

Zu den Hauptursachen der seit Jahrzehnten anhaltenden Bestandsrückgänge in Mitteleuropa gehören der Wandel in der Landnutzung durch die zunehmend industrialisierte Landwirtschaft mit drastischen Biotopverlusten und Zerschneidung der verbliebenen Vorkommen. Die Wechselkröte ist eine sogenannte Pionierart, deren ursprüngliche  Lebensräume in Mitteleuropa, wie dynamische Flussauen, kaum mehr vorhanden sind. Rückzugsgebiete findet die Art heute vor allem in Abgrabungen oder Abbauflächen, weshalb das Verfüllen von Sand- und Kiesgruben oder Veränderungen in der Tagebaunutzung zu den wichtigsten Gefährdungsfaktoren gehören.
„Eigentlich ist die Wechselkröte eine Kulturfolgerin, die lange Zeit sogar vom Menschen profitiert hat“, sagen die beiden Herpetologen und Amphibienschützer, „aber heute bereiten ihr die Lebensraumverluste große Probleme.“ Allgemein bedroht sind Amphibien, die in Deutschland zu den Tiergruppen mit dem höchsten Anteil gefährdeter Arten zählen (10 von 20 Arten), auch durch Gift- und Düngereintrag, Fischbesatz oder eine fehlende Nahrungsgrundlage durch den Insektenrückgang.


Die Zauneidechse ist „Reptil des Jahres 2020/2021“

Die DGHT hat die Zauneidechse (Lacerta agilis) zum „Reptil des Jahres 2020/2021“ erklärt.

Fotos: Lothar Müller


Der Bergmolch-Amphib des Jahres 2019

 

(Auszug aus Wikipedia)

Der Bergmolch oder Alpenmolch (Ichthyosaura alpestris, Syn.: Triturus alpestris, zeitweise auch Mesotriton alpestris, vgl.: Triturus) gehört zur Ordnung der Schwanzlurche innerhalb der Klasse der Amphibien. Die Art ist in Teilen Europas verbreitet. Der Bergmolch wurde zum „Lurch des Jahres 2019“ gekürt.

 

Merkmale

Während der Paarungszeit im Frühjahr weisen die bis zu neun Zentimeter langen Männchen eine blaue Rückenfärbung auf; ihre Flanken sind schwarz-weiß gepunktet und zum Bauch hin von einem blauen Streifen begrenzt. Der flache, gerade (nicht gezackte) Rückenkamm ist abwechselnd gelblich-schwarz getupft. Die bis zu zwölf Zentimeter langen Weibchen sind in Wassertracht dunkelgrau-braun-grünlich marmoriert und zeigen eine etwas schwächere Flankenpunktierung. Die zentrale Bauchseite beider Geschlechter ist leuchtend orange bis zinnoberrot gefärbt und – im Gegensatz zu anderen Molcharten – normalerweise ungefleckt. Nach dem Ende der Laichzeit ab Mai verlassen die erwachsenen Tiere das Gewässer wieder und entwickeln allmählich eine unscheinbarere Landtracht. Diese zeichnet sich durch eine oberseits dunkle, fast schwarze, granulierte, stumpfe und wasserabweisende Haut aus. Der Bauch bleibt noch etwas orange, ist aber weniger farbintensiv als in der Wassertracht.

Gefährdung und Schutz

Bergmolchbestände leiden unter der Zerstörung oder Beeinträchtigung von Kleingewässern durch das Zuschütten oder den Eintrag von Müll, Dünger und anderen Umweltgiften sowie des Auffüllens vorher unbefestigter Forstwege mit Bauschutt. Werden Fische in Kleingewässer eingesetzt, die dort natürlicherweise nicht vorkommen würden, führt dies in der Regel zum Zusammenbruch der Molchpopulation, da Laich und Larven von den meisten Fischen gefressen werden.

Bei den saisonalen Wanderungen, etwa vom Winterquartier zum Laichgewässer, haben Bergmolche und andere Amphibien an vielen Stellen im dicht besiedelten Mitteleuropa hohe Verluste durch den Straßenverkehr.

Wie alle in Europa heimischen Amphibien dürfen Bergmolche und ihre Entwicklungsstadien nicht gefangen werden, sondern sind in ihrem natürlichen Lebensraum zu belassen. Geeignete Schutzmaßnahmen für Molche sind insbesondere die Neuanlage von Kleingewässern sowie deren regelmäßige Pflege (Entkrautung).

Diese Fotos wurden von Lothar Müller zur Verfügung gestellt.


Erdkröten


Entdeckt am 24.03.2018 in einem Tümpel am Hinterwaldteich bei Brensbach


Diese Fotos wurden von Anita Prieß zur Verfügung gestellt.