4 Jahre nach dem Projektvorschlag von NABU und BUND und über 30 Jahre nach den ersten Bestandsuntersuchungen engagierter Naturschützer nimmt ein Projekt in Michelstadt konkrete Form an. Bürgermeister Dr. Tobias Robischon erklärte bei der Stadtverordnetenversammlung am 26.09.2023: 'Der Magistrat hat an das NZO den 'letter of intend' gesandt, der den Start für das gemeinsame Projekt 'Wiesen östlich von Michelstadt' darstellt.'
Auf fast 70ha landwirtschaftlich als Grünland genutzter Fläche soll nun ein Nutzungs- und Pflegekonzept erstellt werden. Grundlage wird eine naturschutzfachliche Kartierung sein, die den Bestand an schützenswerten Pflanzen und Tieren in dem Gebiet dokumentieren wird. Aus dieser Bestandsaufnahme werden im zweiten Schritt Maßnahmen entwickelt, mit denen der notwendige Schutz und die sinnvolle und angepasste Nutzung der Flächen konkret werden. Diese Entwicklung wird durch eine begleitende Information und Absprache mit den Eigentümern der Grundstücke am Gräsighang unterstützt. Die Stadt ist selbst Eigentümerin von etwa 30 bis 40% der Fläche - sie wird diese Grundstücke in das Projekt einbringen. Ihre derzeitigen Pächter werden in die Planung ebenfalls einbezogen.
Für das NZO wird Dipl.-Biologe Kai Teubner federführend den Inhalt des Projekts im Kreisgebiet verantworten. Er wird sich im ersten Schritt um die Antragstellung beim Regierungspräsidium Darmstadt kümmern, das für die erste Projektskizze bereits 2022 eine Förderung bis zu 400.000€ in Aussicht gestellt hatte.
Die Vorstellung des Projekts im Magistrat der Stadt kann hier angesehen werden.
Eine für Fledermausbegeisterte eher ungewöhnliche Veranstaltung am Mausohr-Bahnhof Mümling-Grumbach wirft ihre Schatten voraus. Am 6.8.23, der unter dem Motto "Fledermaus & Eisenbahn" stehen wird, werden Exponate zur Eisenbahngeschichte gezeigt, außerdem wird eine Modellbahnbörse veranstaltet.
Die Fledermäuse treten an diesem Termin hinter die Eisenbahn zurück. Denn auch wenn die Modellbahner seltener werden - fast jede(r) kennt doch jemanden, der sich mit der Eisenbahn
befasst....
Ich bitte auch um Mithilfe bei der Durchführung der Veranstaltung, am Termin ist das
ebenso willkommen wie bei der Vorbereitung der Veranstaltung.
Am Montag, den 8.5.2023, findet eine Gemeinschafts-Exkursion der Insektengruppe und der AGFO des NZO am Schnellerts bei Stierbach in der Gemeinde Brensbach statt. Die Exkursion ist
zweiteilig. Wir treffen uns um 14 Uhr auf dem Wander-P am Waldrand bei Stierbach (in Stierbach an der L 3260 dem Hinweisschild folgen). Den ersten Teil unserer Tour leitet Wernder Horn und er
gilt der Insektenwelt um den Schnellerts. Gegen 18 Uhr wollen wir in der Natur ausruhen und etwas essen und trinken. Ein Pizza-Service ist möglich. Getränke bringt sich jeder selbst mit.
Um 20 Uhr beginnt dann unter der Leitung von Dipl. Biologe Dirk A. Diehl der zweite Teil der Exkursion, der den Fledermäusen gewidmet ist. Nach Wetterlage kann auch ein Lichtzelt eingesetzt
werden. Bitte Taschenlampe mitbringen.
Wer nur an der Fledermaus-Exkursion teilnehmen will/kann, wird um 20 Uhr erwartet. Treffpunkt ist der kleine P am Ende des Sträßchens im Ferienhausgebiet Schnellertsberg in Stierbach. Der
Auffahrt Schnellertsberg zum Ferienhausgebiet folgend bis das befestigte Sträßchen endet.
Wer an der Veranstaltung am 8.5.2023 teilnehmen möchte, wird um Anmeldung bei Werner Horn gebeten (Email
oder mobil 0151 52935687). Wir freuen uns, Euch zu sehen und hoffen auf gutes Wetter.
Bei widrigem Wetter bitte im Zweifelsfall mit Werner Horn abklären, ob die Exkursion stattfindet.
Herzliche
Grüße
Dipl.-Biol. Dirk A.
Diehl
Vorsitzender des
Fledermausschutz Südhessen e.V.
Breuberger Weg 4
64832 Langstadt
Telephon: 06073 / 80029
ePost: info@naturkunde-institut-langstadt.de
Die Veranstaltung bietet Erfahrungen im Wald und mit dem Wald auf verschiedenen Ebenen an. Jede Person - gleich welchen Alters - ist eingeladen.
Es wird empfohlen, zu Fuß oder mit dem Rad zur Stockheimer Eiche zu kommen.
Studierende der Darmstädter Hochschule haben mit Prof. Kerstin Schultz im Rahmen ihrer Masterarbeiten Vorstellungen über die künftige Nutzung und Gestaltung landwirtschaftlicher Anwesen erarbeitet. Etwa 30 Arbeiten werden vom 15.04. bis zum 28.04.2023 in den ehemaligen Stallgebäuden des Roßbacher Hofs in Erbach gezeigt.
Grundstücke in der freien Landschaft sollten nach Möglichkeit mit der Natur im Einklang stehen. Dazu gehört neben einer angemessenen und angepassten Bewirtschaftung auch eine standortgerechte Bepflanzung. Das NZO mache auf seinem Wiesengrundstück in Kimbach in diesen Tagen mit dieser Zielsetzung Ernst. Eine etwa 20 Jahe alte Hecke, die nur aus Thujapflanzen besteht, wurde abschnittsweise gerodet. In der Hecke fand Dipl.-Biologe Kai Teubner nur einige wenige andere Pflanzen, die sich gegenüber der dominanten Thuja gehalten hatten. Sie wurden von der bedrängenden Konkurrenz befreit. Ein Haselstrauch und ein Holunder haben nun im kommenden Frühjahr stark verbesserte Wachstumsmöglichkeiten. Teubner hat zudem weitere Sträucher vorbereitet, die zum Winterende die jetzt geschlagenen Lücken in der Hecke füllen sollen. "Man muss schon etwas Geduld mitbringen und der geplanten Veränderung ein paar Jahre Zeit lassen" erläutert der Biologe. Am Ende des Umbaus erwarten die Naturschützer eine aus mehreren hiesigen Straucharten bestehende Feldhecke, die mehr als nur einer Vogelart ein Zuhause bietet.
"Planung von Naturgärten“ am Donnerstag, 24.11.2022, 18:00 Uhr
Hummeltummelplatz und Eidechsenburg, Käferbeet, Staudenbeet mit einheimischen Wiesenpflanzen oder eine Blumenwiese gefällig? Der Winter steht vor der Tür, da passt es doch gut, sich
Gedanken zu machen für die kommende Gartensaison.
Egal ob Sie Ihren Garten komplett neu anlegen wollen oder „nur“ einzelne Naturgartenelemente in Ihrem Garten integrieren möchten, Naturgartenplanerin Angelika Bonin-Schmidt zeigt, wie Sie am
besten planvoll vorgehen. Die einzelnen Schritte zum Naturgarten werden genau dargestellt, damit Sie und hoffentlich viele Tiere sich darin so richtig wohlfühlen können.
Ausserdem stellt die Referentin verschiedene kleine Projekte vor, die sich schnell umsetzen lassen und Lust machen, gleich morgen damit anzufangen.
Anmeldung zum kostenlosen Vortrag beim Naturpark Neckartal-Odenwald
„Pflanzen im Naturgarten“ am Donnerstag, 15.12.2022, 18:00 Uhr
Mit heimischen Wildpflanzen lassen sich sehr vielfältige und lebendige Erlebnisgärten für alle Generationen schaffen. Denn die richtige Pflanzenwahl lockt eine Reihe von
interessanten Tieren in den Naturgarten: Molch, Libelle, Käfer,Mauereidechse, Singvögel... Sie alle sind für ihre Ernährung und ihren Lebenszyklus darauf angewiesen, heimische Pflanzen in ihrem
Lebensraum vorzufinden.
Pflanzen bilden das Gerüst eines Gartens. Naturgartenplanerin Angelika Bonin-Schmidt stellt bewährte Pflanzen vor und wie sie richtig in den Garten integriert werden können.
Knäuelglockenblume und Feldahorn, Wildrose, Margarite und Wiesensalbei - jede Pflanze hat ihre Standortbedingungen um dauerhaft zu gedeihen.
Auch das Thema der immer trockeneren Sommer wird besprochen: Wie mache ich meinen Garten klimafest?
Anmeldung zum kostenlosen Vortrag beim Naturpark Neckartal-Odenwald
Am Freitag, den 11. November findet im Naturschutzzentrum Odenwald in Kimbach um 19:00 Uhr ein bemerkenswerter Fachvortrag statt. Dr. Markus Sonnberger aus Heiligkreuzsteinach wird über eine in Hessen nur an zwei Standorten auftretende Pflanze berichten, um die sich der Biologe seit einigen Jahren bemüht.
Im Odenwaldkreis ist diese Pflanze – das efeublättrige Moorglöckchen – nur an einem Standort zu finden. Sie ist an ein feucht-warmes Klima angepasst, das für weite Gebiete Westeuropas im Einflussbereich des Atlantiks kennzeichnend ist. Dr. Sonnberger wird über dieses für Hessen extrem seltene Vorkommen berichten und auch erläutern, unter welchen Umständen und mit welchen Porblemen sich die Zukunft der Pflanze darstellt.
An der nur wenige Zentimeter großen Pflanze können beispielhaft die Gefährdungen des Klimawandels aufgezeigt werden. Das ansonsten für menschliche Empfindungen kaum fassbare Phänomen kann am Beispiel von Wahlenbergia hederacaea erfasst und beschrieben werden. Damit leistet der biologische Fachvortrag eine Übertragungsmöglichkeit auf allgemeine Fragen des Klima- und Artenschutzes. Im Anschluss an den Vortrag ist Raum für eine Diskussion.
Das Naturschutzzentrum Odenwald lädt zur Teilnahme an der kostenfreien Veranstaltung ein, die im Stiftungshaus in Kimbach stattfindet.
Am Sonntag, den 25. September findet in der Pudermühle in Nieder-Kinzig von 11:00 bis 17:30 Uhr erneut ein Streuobsttag statt. Veranstalter sind die NABU-Ortsgruppe Nieder-Kinzig und das Naturschutzzentrum Odenwald.
Nach der zweijährigen Zwangspause sind die Veranstalter in diesem Jahr wieder in der Lage, dem interessierten Publikum die Situation der Odenwälder Streuobstwiesen in informeller Atmosphäre nahezubringen.
Angebot im historischen Rahmen
Die Veranstaltung findet wieder im historischen Rahmen der ehemaligen Pudermühle statt, der von seinen heutigen Bewohner:innen liebevoll zu einer einmaligen Wohnanlage gestaltet wurde. Leider steht in diesem Jahr der ehemalige Kuhstall mit seiner imposanten Architektur nicht für die traditionelle Musikveranstaltung zur Verfügung. Die gewohnte Mischung aus Information und geselliger Runde wird jedoch erneut angeboten.
Ideal & Wirklichkeit
Durch die Aufnahme der Streuobstwiesen in die Liste des nationalen Kulturgutes im vorigen Jahr erfährt das Thema eine ideelle Aufwertung – sich jedoch erst noch in praktischen Konsequenzen spiegeln muss.
Hiervon sind wir leider im Odenwaldkreis trotz der reichen Tradition noch weit entfernt.
Die erst kürzlich vorgestellte ‚Streuobstwiesenstrategie‘ der hessischen Landesregierung hat zum Beispiel den Odenwald nicht als besonderen Maßnahmenraum aufgeführt. Das geplante Streuobstwiesenzentrum für Hessen wird voraussichtlich im Taunus angesiedelt werden.
Auch die im politischen Raum wiederholt vorgetragene Vorstellung, die beängstigende Lage der Obstbaumbestände würde durch den neugeschaffenen Landschaftspflegeverband wesentlich verbessert, hat noch keine praktischen Konsequenzen. Keine Odenwaldkommune hat sich bislang zu konkreten Maßnahmen zur Förderung der Streuobstwiesen aufgerafft.
Podium des Austauschs
Vor diesem Hintergrund bietet der 17. Odenwälder Streuobsttag am Sonntag den 25.09.22 eine Plattform zum Austausch und zur Kooperation für Umwelt und Natur im Odenwaldkreis.
Teich und Trockenmauer bieten Schutz und Lebensraum für viele Arten. Schon ein kleiner Teich im Garten ist eine Bereicherung für viele Tier- und Pflanzenarten. Einheimische Wasserpflanzen bieten Futter und Überwinterungsmöglichkeiten für Schmetterlinge und Wildbienen. Schon ab einer Wassertiefe von 60 Zentimetern wird der Teich auch für Frösche, Molche und Kröten interessant. Trockenmauern sind u.a. Überlebensraum für Eidechsen und Insekten.
Am 31. August 2022 fand im NZO in Kimbach der Vortrag „Trockenmauer und Teich im naturnahen Garten“ statt. Angelika Bonin-Schmidt aus Weiten-Gesäß berichtete aus ihrer beruflichen Praxis alles Wissenswerte über das Anlegen dieser Lebensräume im eigenen Garten. Als Naturgärtnerin verfügt sie über jahrelange Erfahrung in diesem Bereich.
In ihrem Vortrag ging Frau Bonin-Schmidt zuerst ausführlich auf das
Anlegen einer Trockenmauer ein. Sie beschrieb die verschiedenen Bauformen und erläuterte sinnvolle Details, die dazu beitragen, ein solches Bauwerk langfristig haltbar zu bauen. Sie verwies auf
zum Teil Jahrhunderte alte Beispiele im Weinbau, die - ohne Mörtel - noch heute solide stehen. Als Mitglied im Verein 'Naturgarten' legt Frau Bonin-Schmidt besonderen Wert auf die Verwendung
einheimischer Baustoffe und verwertet gern auch gebrauchte Baustoffe wieder. Durch Nachfragen konnten verbleibende Wissenslücken im Publikum schnell und kompetent geschlossen
werden.
Der zweite Teil des Vortrags behandelte dann die Anlage eines Gartenteichs mit Hilfe moderner
Abdichtungstechnik. Leider - so Frau Bonin-Schmidt - existieren noch keine praktikablen Abdichtungsfolien, die auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit völlig
zufrieden stellen. Stand der Anwendungspraxis sind daher HDPE-Folien, die zur Wasserhaltung des Teiches auf Maß produziert und eingebaut werden. Die natürliche Abdichtungsmethode 'Ton' steht
leider nicht auf jedem Grundstück zur Verfügung oder erfordert größere Erdarbeiten und ist zudem gegenüber der Erdbohrer-Fauna der Nagetiere anfällig.
Ein insgesamt sehr informativer Vortrag der BUND-Reihe 'Gärten gestalten - statt mit Steinen verwüsten'.
Im Rahmen der Ferienspiele der Stadt Bad König, führte das Naturschutzzentrum des Odenwaldes (NZO) unter der fachlichen Leitung von Kai Teubner einen „ökologischen Spaziergang“ mit 27 Kindern durch.
Ziel war es, den jungen Teilnehmern in leicht verdaulicher Art den Begriff des „Standorts“ näherzubringen. Warum wachsen unterschiedliche Pflanzen an unterschiedlichen Standorten? Geleitet durch einige zielgerichtete Fragen setzten sich die Kinder und Jugendlichen in Kleingruppen u.a. mit Fragen zum Boden, zum Wasserhaushalt, zum Einfluss des Lichts und der Nährstoffe auseinander; Faktoren, die die Unterschiedlichkeit von Standorten bedingen.
In der Mittagspause bot der Spielplatz in Kimbach willkommene Abwechslung und ein leckeres Mittagsmal wurde gereicht. Dank der fünf Betreuer, die den durch Frau Elfi Kissinger organisierten Tag, begleiteten, können die Teilnehmer auf einen vielfältigen und informativen ökologischen Spaziergang zurückblicken.
Bei der Jahresversammlung des Stiftungsbeirats am 31. März zog die Stiftung
‚Naturschutzzentrum Odenwald‘ aus Bad König die Bilanz des vergangenen Jahres. Nach langer Suche war es
bekanntlich im September 2021 gelungen, einen neuen Vorstand zu wählen, der nun über das erste halbe Jahr seiner Amtszeit
berichtete.
Das äußere Erscheinungsbild der Stiftung wurde mit Hilfe einer professionellen Designerin neu gestaltet. Das Handlungsfeld ‚Natur‘ steht nunmehr auch optisch im Vordergrund und verdeutlicht den Anspruch der Organisation, für Umwelt und Natur im Odenwaldkreis Verbesserungen bewirken zu wollen.
Die Vorsitzende des Vorstands – Prof. Kerstin Schultz aus Reichelsheim – nahm ihr neues Amt in diesem Sinne wahr und nutzte ihre persönlichen Kontakte zu Gesprächen über die Stiftung und ihre Wirkungsmöglichkeiten. Die Professorin der Architektur ist thematisch einem neuen Verständnis vom Bauen in einer Kulturlandschaft verbunden und vertritt eine Position, die – mehr als bisher – die Schutzwürdigkeit von Natur bei Bauprojekten beachtet. In diesem Sinne warb und wirbt Frau Schultz für die verstärkte Einbeziehung des Naturschutzes in Entscheidungsprozesse – besonders in den Odenwaldkommunen.
Der Aufgabenschwerpunkt der Stiftung wurde in den Tätigkeitsberichten der Arbeitsgruppen beleuchtet, bei denen zunächst der Ehrenvorsitzende Werner Horn über den Fledermausschutz berichtete. Dessen Haupttätigkeit konzentriert sich noch immer auf die Renovierung des Mausohrbahnhofs in Mümling-Grumbach, die jedoch absehbar zu einem guten Abschluss kommt. Die Außenanlagen des Geländes sind soweit hergestellt, dass auch für Besucher die notwendigen Stellplätze für Pkw vorhanden sind. Daneben leistete die Gruppe Hilfe bei der Pflege von Fledermäusen, die ohne menschliche Hilfe nicht überlebt hätten. 18 von 23 in Obhut genommenen Tieren konnten erfolgreich ausgewildert werden, wobei die Flughalle des Mausohrbahnhofs eine einmalige und wertvolle Hilfe darstellt. Hier können Jungtiere ihre ersten Flugversuche durchführen, ohne in Gefahr zu geraten.
Die zahlenmäßig stärkste Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Erforschung der einheimischen Insekten. Werner Horn konnte berichten, dass ihm der Erstnachweis eines in Hessen sonst nicht vorkommenden Käfers im Kreisgebiet gelungen ist – eine in der Fachwelt beachtliche Leistung.
Leider haben die die Veränderungen des Klimas zu bedeutenden Artenrückgängen auch im Odenwaldkreis geführt. „Die vor 20 Jahren vorhandenen über 2m hohen Bauten der Waldameisen gibt es nicht mehr“ musste Werner Horn bedauernd feststellen.
In Zusammenarbeit mit dem NABU-Zell leistet die Stiftung einen auch zahlenmäßig beeindruckenden Beitrag zum Naturschutz. Die freiwilligen Helferinnen sammelten mehr als 10.000 Erdkröten, fast 300 Feuersalamander und knapp 200 Frösche und Molche an den Amphibienschutz-Zäunen entlang von Straßen ein. Viele dieser Tiere wären ohne den Einsatz der Naturschützerinnen dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen.
Stadtrat Bernhard Geist würdigte als Vertreter der Stadt Bad König im Stiftungsbeirat die Leistungen des NZO-Vorstands im Besonderen und die der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Allgemeinen. Er hob diese Arbeit als für die Gesamtgesellschaft unabdingbar hervor und dankte allen, die sich für den Schutz der Natur im Rahmen der Stiftung eingebracht haben.
Der Beirat der Stiftung nahm den Jahresabschluss der Stiftung zur Kenntnis und beschloss einstimmig die Entlastung des Vorstandes. Im laufenden Jahr wird der Beiratsvorsitzende – Dipl.-Biol. Kai Teubner – die Erweiterung des Schutzprojekts für das Moorglöckchen weiter bearbeiten. Ein weiteres Thema wird das Projekt ‚Gräsighang‘ in Michelstadt sein, für das das Regierungspräsidium bereits 400.000€ Fördermittel in Aussicht gestellt hatte. Dieses Projekt kann allerdings nur in Kooperation mit der Stadt Michelstadt umgesetzt werden, die Gespräche dazu werden derzeit geführt. Der traditionelle Streuobsttag auf der Pudermühle in Nieder-Kinzig steht ebenso auf dem Programm, wie Informationsveranstaltungen im Haus des Naturschutzzentrums in Kimbach. Infos darüber sind ständig auf der Internetseite www.NZO-Kimbach.de zu finden.
Hier geht es zum Bericht über die Pflegearbeiten mit den Bildern.
Naturschutzzentrum Odenwald stellt sich neu auf
Die Umweltverbände im Odenwaldkreis haben seit nunmehr 20 Jahren eine gemeinsame
Plattform, auf der Naturschutzarbeit geleistet wird. Die Stiftung Georg Raitz hat im
früheren
Wohnhaus des Stifters in Kimbach das Naturschutzzentrum Odenwald (NZO) eingerichtet, das
eine Vielfalt von Aktivitäten entfaltet hat.
Bei der Jahresversammlung des Stiftungsbeirats am 09. September gab es grundlegende
Veränderungen.
Erfolgsbilanz vorgestellt
Das bisherige Vorstandsteam hatte das Naturschutzzentrum – z. T. seit seiner Gründung – begleitet und die Ausrichtung der vielfältigen Arbeiten organisiert.
Vorsitzender Gerhard Germann nannte in seinem Rückblick die Kinder- und Jugendarbeit des NZO während der Ferien in Form der Naturschutz-Universität, die jeweils neue und
interessante Aspekte der Natur vermittelte. Die in der Fachwelt weit über den Odenwaldkreis hinaus anerkannte
Tätigkeit der beiden Arbeitsgruppen ‚Fledermäuse‘ und ‚Insekten‘ würdigte Germann als eine der herausragenden
Leistungen des Zentrums. Werner Horn – einer der Mitbegründer – leitet diese Facharbeit seither und stellt ihre Ergebnisse vor. So konnte er mehrere für
den Odenwald bisher als ausgestorben eingeordnete Arten finden und bestimmen. In der Fachwelt wird dies
als besondere Leistung gewertet. Ein weiterer Erfolg für die bedrohte Natur konnte mit der Sicherung des letzten Vorkommens des
Moorglöckchens in Kimbach verbucht werden. Für diese äußerst selten gewordene Pflanze wurde ein spezielles Hilfspaket geschnürt: die betreffende
Fläche konnte mit Hilfe der Abteilung „Natur- und Landschaftspflege" des Odenwaldkreises angekauft und entsprechend gepflegt werden, um den Weiterbestand der Pflanze zu sichern.
1. Stadtrat Bernhard Geist würdigte als Vertreter der Stadt Bad König im Stiftungsbeirat die Leistungen des NZO-Vorstands im Besonderen und die der
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Allgemeinen. Er hob diese Arbeit als für die Gesamtgesellschaft unabdingbar hervor und dankte allen, die sich für den Schutz der Natur im Rahmen der Stiftung
eingebracht haben oder einbringen werden.
Neuer Vorstand tritt an
Nach 9 Jahren im Amt hatte der bisherige Vorstandsvorsitzende Gerhard Germann aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung gestellt. Auch seine
Vorstandskolleginnen Andrea Aurich und Christina Schlingmann sowie Rechner Lothar Müller – der seit Gründung der Stiftung dem Vorstand angehörte -kandidierten nicht mehr für die nächste
Wahlperiode.
Der Beirat der Stiftung, in dem neben der Stadt 6 Umweltverbände und 10 persönlich berufene Personen Sitz und Stimme haben, wählte zunächst
Dipl.-Biol. Kai Teubner zu seinem Vorsitzenden und Sascha Böhm zu dessen Stellvertreter. Anschließend berief der Beirat den geschäftsführenden
Vorstand, dem Prof. Kerstin Schultz aus Reichelsheim vorstehen wird. Ihr Stellvertreter ist Ralf Klein aus Brombachtal, Martina Limprecht aus Fränkisch-Crumbach und Harald Hoppe aus
Höchst vervollständigen den NZO-Vorstand für die kommenden 4 Jahre.
Damit sind die beiden größten Umweltverbände – BUND und NABU – mit ihren Vorständen in der neuen Stiftungsleitung vertreten.
Prof. Schultz dankte dem scheidenden Vorstand sowie den Aktiven der Arbeitsgruppen für ihre bisher geleistete Arbeit. Sie kündigte an, an die gute
Arbeit der Vergangenheit mit ebenso guten Projekten anschließen zu wollen.
„Das NZO ist eine sehr wichtige Institution für die Bearbeitung der wichtigen
Umweltthemen im
Odenwaldkreis. Wir bündeln an dieser Stelle die Fachkompetenz aller großen Umweltverbände und stellen das Fachwissen des Ehrenamtes bereit. Wir werden versuchen,
diese einzigartige Leistung in Zukunft bei den Kommunen und im Kreis noch stärker ins Licht zu rücken.“
Der neue Vorstand wird die nächsten Wochen die Kernthemen für 2022 festlegen und die Neuausrichtung des NZO inhaltlich weiterentwickeln. Dazu werden auch
Gespräche mit den politischen Vertreter*innen aufgenommen.
Stiftungsvorstand
Vorsitzende:
Prof. Kerstin Schultz
Stellvertretender Vorsitzender:
Ralf Klein
Stiftungsbeirat
Vorsitzender:
Kai Teubner
Stellvertretender Vorsitzender:
Sascha Böhm
Die DGHT hat die Zauneidechse (Lacerta agilis) zum „Reptil des Jahres 2020/2021“ erklärt.